Baum über Laptop-Trainer und Smartphone-Spieler

Die Digitalisierung des Profifußballs beschäftigt nicht nur die Medien, sondern auch die Akteure selbst. Augsburgs Trainer Manuel Baum sprach in diesem Zuge über die Generation Laptop-Trainer, die alltägliche Arbeit mit den Spielern und das taktische Niveau der Bundesliga.

Die Aufgabengebiete des modernen Fußballlehrers sind vielfältiger, als sie es in der Vergangenheit waren. Dementsprechend wurden auch die Lehrgänge nach und nach digitalisiert und brachten eine neue Generation Trainer hervor. „Die Frage ist doch: War die neue Trainergeneration oder nicht doch die neue Spielergeneration zuerst da?“, warf Baum im Interview mit Amazon Music auf. „Jetzt spricht man über den Laptop-Trainer, dabei hat es für mich davor schon den Smartphone-Spieler gegeben. Daran mussten sich die Trainer anpassen. Denn die Spieler sind über die digitalen Endgeräte extrem aufnahmefähig und entsprechend muss das in die Vermittlung der Inhalte mit aufgenommen werden.“

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Die neuen Möglichkeiten sollten von den Übungsleitern in die Vorbereitung der Spieler integriert werden. „Ich habe das Gefühl, dass die Nachwuchsspieler heute schon Autodidakten sind. Wissen ist immer mehr frei zugänglich. Die Spieler schauen sich sehr viel an und wissen über den Gegner und andere Spieler schon wirklich gut Bescheid“, sagte Baum. „Das muss aber alles zu Ende gedacht werden und zusammenpassen. Bist du als Trainer nicht up to date und steuerst diese Inhalte nicht ein Stück weit, wird es schwierig.“ Dennoch seien gerade die jungen, aufstrebenden Spieler noch formbar, wohingegen erfahrene Profis „schon sehr vollgeschriebene und automatisierte Festplatten“ hätten.

„Bundesliga-Taktik ist ein Konjunkturzyklus“

Als Trainer im Profibereich müsse man sich an seine Mannschaft anpassen und nicht umgekehrt. „Ein moderner Trainer muss extrem anpassungsfähig sein“, stellte Baum klar. „Und dann musst du es schaffen, den Spielern standardisierte Abläufe an die Hand zu geben, bei denen der Spieler trotzdem immer das Gefühl hat, er sei frei. Diese Kreativität darf nicht zu kurz kommen.“ Die modernen taktischen Vorgaben beziehen sich laut Baum fast immer auf die Defensive. „Das ist für mich aber ein logischer Prozess, denn heutzutage agieren und verteidigen die Mannschaften ganz anders. Taktik in der Bundesliga ist ein Konjunkturzyklus, der sich ständig anpasst“, erklärte Baum. Auch die vielerorts bemängelte spielerische Klasse des deutschen Fußball-Oberhauses konnte der FCA-Coach erläutern.

„Es gibt zwei Arten von Spielern: Den Pressingspieler und den Zirkulationsspieler. Der Spieler mit Ball kostet aber leider ein bisschen mehr als der, der presst. Deshalb können sich nur wenige Mannschaften in der Bundesliga Ballbesitz leisten und sich darüber definieren“, sagte Baum. Dennoch sei die Qualität und Intensität des deutschen Fußballs sehr hoch: „Außer den Bayern kann sich keine Mannschaft in einem Spiel auch mal ausruhen. Jedes Team muss immer 100 Prozent geben, um einen Punkt zu gewinnen. In anderen europäischen Ligen können einige Teams auch mal ein paar Prozent zurückstecken. Das ist für die Teams dort natürlich hilfreich. So etwas kann sich in der Bundesliga aber niemand leisten.“

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