Baumann und der Traum von der Hymne
Die TSG 1899 Hoffenheim kann am Samstag (15.30 Uhr) im direkten Duell mit Borussia Dortmund den Einzug in die Champions League perfekt machen. Torhüter Oliver Baumann fiebert der Königsklasse entgegen und zieht Motivation aus dem frühzeitigen Scheitern im Vorjahr.
Die TSG hat es am letzten Spieltag in der eigenen Hand: Gegen den BVB benötigt der Tabellenvierte einen Sieg, um sich für die Champions League zu qualifizieren. Bei einem Remis oder einer Niederlage müsste sich die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann womöglich mit der Europa League begnügen. Selbst das wäre angesichts der lange durchwachsenen Saison der TSG, die erst im Endspurt aufdrehte, ein Erfolg iniesta trikot. „Wir gehen in den letzten Spieltag und können in die Champions League einziehen – das haben uns im Winter sicherlich nicht viele Menschen zugetraut. Jetzt haben wir diese außergewöhnliche Möglichkeit“, sagte Baumann im Interview auf der Vereinshomepage. Der Keeper blickt voller Vorfreude auf das wichtige Duell mit dem BVB am Samstag: „Das ist ein geiles Spiel, in dem wir etwas schaffen können, das unglaublich positiv belegt ist. Dazu spielen wir zu Hause, haben unsere Fans im Rücken. Das ist eine überragende Konstellation.“
Die Chance, am höchsten europäischen Vereins-Wettbewerb teilzunehmen, treibt den Schlussmann an. Beim Gedanken an die Königsklasse gerät er ins Schwärmen: „Jeder Fußballer hat den Traum, in der Champions League zu spielen, diese Hymne zu hören, auf dieser Bühne Fußball zu spielen. Wir wollen das unbedingt: das ist das Größte für jeden Spieler.“ Schon in dieser Saison durfte die TSG einmal kurz Champions League-Luft schnuppern, scheiterte aber bereits in der Qualifikation am FC Liverpool. Die Lehrstunde gegen die „Reds“ spornt Baumann an, es beim nächsten Mal besser zu machen: „Nun können wir uns solche Spiele, solche Tests wieder erarbeiten und daran wachsen.“
„Jetzt ist die Zeit gekommen“
Von solchen Erfahrungen ist Hoffenheim freilich noch einen Schritt entfernt. Die drei Punkte gegen den BVB, der im Falle einer Niederlage auch noch um den Einzug in die Königsklasse bangen muss, werden kein Selbstläufer. Dass es im Umfeld der Schwarz-Gelben mal wieder kräftig rumort, ist für Baumann kein Vorteil, wie er erklärte: „In jedem Verein gibt es ruhigere und unruhigere Zeiten, aber davon macht man sich als Team frei. Auf dem Feld geht es um die Mannschaftstaktik, um eine bestimmte Ausrichtung und um die Qualität der Spieler. Marco Reus ist und bleibt Marco Reus – egal, was hinter den Kulissen in Dortmund vielleicht los ist.“ Nichtsdestotrotz ist er von einem Heimsieg überzeugt. „Wir waren zuletzt gegen die Borussia immer dran, waren oft sogar spielbestimmend, aber es hat lange nicht zu einem Dreier gereicht. Jetzt ist die Zeit gekommen“, prophezeite der TSG-Keeper.
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