Albornoz spielt sich in den Fokus
Am vergangenen Samstag stellte Albornoz mal wieder seine Qualitäten am Ball unter Beweis. Mit einem perfekt getimten, schnurgeraden 50-Meter-Flugball aus der eigenen Hälfte bediente er in der Nachspielzeit der Partie gegen den VfB Stuttgart (1:1) Niclas Füllkrug, der die Vorarbeit in bester Torjäger-Manier zum Last-Minute-Ausgleich verwertete. Es sind genau solche Momente, die als Bewerbung für eine Startelf-Nominierung des technisch versierten Außenverteidigers taugen. Allzu oft konnte er sich in der laufenden Saison aber nicht entscheidend in Szene setzen. In der Aufstiegssaison noch gesetzt in der Viererkette, zog sich der gebürtige Schwede in der Sommer-Vorbereitung einen Muskelfaserriss zu und verlor seinen Stammplatz an Neuzugang Matthias Ostrzolek. Am 12. Spieltag kehrte er auf den Platz zurück, erwischte bei der 0:4-Pleite beim SV Werder Bremen aber einen rabenschwarzen Tag – und blieb fortan draußen.
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Unumstritten war Albornoz in seinen knapp vier Jahren bei 96 nie. Seinen Offensiv-Qualitäten stand allzu oft schwaches Stellungsspiel und mangelhafte Zweikampfführung gegenüber. Attribute, die im auf Kompaktheit und gemeinschaftlichem Verteidigen basierenden System von Trainer André Breitenreiter von zentraler Bedeutung sind. Und Attribute, die Konkurrent Ostrzolek weitgehend solide abrief. Für den Linksverteidiger schien überhaupt kein Platz mehr zu sein, zeitweise schaffte er es nicht einmal mehr in den Kader. Im Endspurt ist er nun wieder gefragt. In den vergangenen fünf Spielen stand er dreimal in der Startelf, zuletzt schenkte ihm Breitenreiter gegen Bremen (2:1) und Stuttgart (1:1) zweimal in Folge das Vertrauen von Beginn an.
Gehen oder Bleiben? Zukunft ist völlig offen
Der 96-Coach schwor seinen beizeiten zu vorwärtsgerichtet aufspielenden Schützling auf seine Aufgabe ein – und der zahlte zurück. „Natürlich haben wir ihm auch mitgegeben, dass es für ihn das Allerwichtigste ist, defensiv stabil zu sein, die Räume zuzumachen. Er hat das – wie die ganze Mannschaft – taktisch sehr, sehr diszipliniert gespielt“, lobte Breitenreiter nach dem Auftritt des Defensivakteurs gegen Bremen. Seine Qualitäten im Spiel nach vorne vernachlässigte Albornoz dabei freilich auch nicht. Das 1:0 durch Martin Harnik bereitete er mit einer scharfen Hereingabe von der Grundlinie vor. „Nach vorne hin hat er natürlich die Möglichkeiten, gefährlich vorzustoßen und das hat er auch für sich genutzt“, meinte Breitenreiter und lobte den chilenischen Nationalspieler: „Nach so einer langen Zeit war es auch für ihn keine Selbstverständlichkeit, so ein Spiel zu machen – aber er hat es gut gemacht.“
Zwei Vorlagen steuerte er in den vergangenen zwei Partien bei, vier Punkte holten die „Roten“ mit ihm in der Startelf – durch seine jüngsten Auftritte sammelte Albornoz Argumente für eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses mit den Niedersachsen. Sein Vertrag läuft nur noch bis 2019, im Sommer könnte Hannover letztmals Ablöse für den 27-Jährigen kassieren. Lange standen die Zeichen auf Trennung. Hält Albornoz seine Verfassung in den letzten vier Spielen, könnten die Verantwortlichen noch einmal ins Grübeln kommen. Zumal Ostrzolek nach weitgehend konstanten Leistungen in den vergangenen Wochen deutlich abbaute – eine Alternative auf Augenhöhe ist über eine ganze Saison also zwingend notwendig. Auch der Techniker selbst wird sich allerdings Gedanken machen: eine weitere Saison mit so wenig Einsatzzeit käme wohl kaum infrage. Spätestens nach Saisonende werden sich beide Parteien zusammensetzen – Ausgang völlig offen.
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